Die
Herausforderungen der Welt
Die Situation
der Menschen fordert die Gemeinde Jesu heraus. Der Schmerz und das Leiden der
Menschheit ist real. Die Welt, in der wir leben, stellt die Frage ob es
überhaupt „Frohe Botschaft“, das heißt Evangelium für sie gibt. Die leibliche
und seelische Not der Menschen ist himmelschreiend. Was ist Evangelium
für Menschen, die hungern, an panepidemischen Krankheiten sterben oder im Kampf
ums Überleben andere vernichten? Worin liegt die Frohe Botschaft für die Mutter
irgendwo in den Gettos der Metropolen, deren Sohn in ihren Armen verblutet.
Aber soll sich die Gemeinde Jesu überhaupt auf die Welt einlassen?
Auf der anderen
Seite stehen die Aussagen der Bibel. Das Evangelium der Christen sagt, dass
Gott die Menschen liebt, sich ihnen zugewandt hat, sie nicht einem blinden
Schicksal oder sich selbst in ihrem selbstzerrstörerischen Wesen überlassen
hat. Die Bibel engt ihre Frohe Botschaft auf die Einzigartigkeit Jesu, den
schmalen Weg, ein. Damit stellt sie sich in einen Gegensatz zur Mehrheit der
Menschen. Die radikale und intolerante Aussage Jesu: Ich bin der Weg, die
Wahrheit und das Leben niemand kommt zum Vater denn durch mich! (Joh. 14,6)
wird zur einengenden Wegführung für alle Menschen.
Oft wurde die Bibel so interpretiert: Gott liebt alle, Frohe Botschaft jedoch nur für eine Elite. Die Calvinisten sprechen von der doppelten Prädestination. Die Dialektik zwischen der Souveränität Gottes und der Verantwortlichkeit des Menschen beschäftigte die Theologen während der gesamten Kirchengeschichte. Somit kommen wir zu einer grundlegenden Frage der Mission. Gilt es nun Heil für alle Menschen zu verbreiten oder um die Erlösung einer exklusiven Gruppe zu proklamieren? Heißt es die Welt lieben oder sich von ihr trennen? Heißt es der Menschheit Rettung zu bringen oder die Gemeinde zu sammeln? Jesus selbst hat sich vorbehalten seine Gemeinde zu bauen(Math.16,18). Seinen Nachfolgern hat er die Aufgabe gegeben ihn zu bezeugen (Apg 1,8). Die Kirchenleitungen jedoch bauen Gemeinden und erwarten, dass Gott sich selber bezeugt. Welch ein Absurd!
Oft wurde die Bibel so interpretiert: Gott liebt alle, Frohe Botschaft jedoch nur für eine Elite. Die Calvinisten sprechen von der doppelten Prädestination. Die Dialektik zwischen der Souveränität Gottes und der Verantwortlichkeit des Menschen beschäftigte die Theologen während der gesamten Kirchengeschichte. Somit kommen wir zu einer grundlegenden Frage der Mission. Gilt es nun Heil für alle Menschen zu verbreiten oder um die Erlösung einer exklusiven Gruppe zu proklamieren? Heißt es die Welt lieben oder sich von ihr trennen? Heißt es der Menschheit Rettung zu bringen oder die Gemeinde zu sammeln? Jesus selbst hat sich vorbehalten seine Gemeinde zu bauen(Math.16,18). Seinen Nachfolgern hat er die Aufgabe gegeben ihn zu bezeugen (Apg 1,8). Die Kirchenleitungen jedoch bauen Gemeinden und erwarten, dass Gott sich selber bezeugt. Welch ein Absurd!
Viele fromme
Menschen haben sich der Welt abgewandt und flüchten sich in die Festungen ihrer
geschlossenen Gemeinden und Gemeinschaften um in der Geborgenheit ihrer
Exklusivität zu erleben, dass sich Gott ihnen irgendwie beweist. Sie bauen
kräftig mit allen möglichen Strategien, Tricks und Methoden ihre Gemeinden und
erwarten, dass sich Gott übernatürlich selber bezeugt. Jesu Christus hat es
sich selbst vorbehalten seine Gemeinde zu bauen, während seine Nachfolger
beauftragt wurden von ihn zu bezeugen. Er sagt: Ich will meine Gemeinde bauen
(Mat. 16,18) und geht ihr hinaus und verkündigt das Evangelium allen Geschöpfen.
Der zentrale Auftrag an die Christusnachfolger liegt nicht in der Gestaltung
der christlichen Gemeinschaft oder in dem Aufbau ekklesiastischer
Institutionen, sondern in der Proklamierung der Frohen Botschaft Gottes.
Festzustellen ist jedoch, dass die christlichen Gemeinden sich vorrangig damit
beschäftigen, sich selbst zu erbauen und zu erhalten, an Stelle als Zeugen
Gottes unter den Menschen aufzutreten.
In der
Missionstheologie standen diese Überzeugungen sich immer wieder als Gegensatz
gegenüber. Die Sammlung der Glaubenden wurde in einen Gegensatz zur
Heilbotschaft an diese Welt gestellt. An dieser soteriologischen Spannung
trennten sich die ökumenische und die evangelikale Bewegung. Das Heil Gottes
für alle Menschen und die Einzigartigkeit Jesu steht für viele Menschen in
einer unüberbrückbaren Polarisation, welche das Neue Testament so nicht kennt.
Nur eine Theologie, welche die Missio Deí ausklammert oder die sich von den
biblischen Texte losgelöst hat oder unabhängig von ihrem missionarischen
Kontext interpretiert, kann zu einem solchen Gegensatz kommen.
Beide, die sich
in der zerstörerischen Zweckentfremdung verlierende Menschheit und das
spezifische und konkrete Heilshandeln Gottes bilden die Elemente der biblischen
Botschaft. Beide Komponenten stehen in einer immerwährenden und interaktiven
Dialektik zueinander. So entfaltet sich das Drama der Heilsgeschichte. Aus dem
heraus erwächst die Grundlage, der Auftrag und die Gestaltung der christlichen
Mission.
Die theologische
Begründung für Mission basiert auf den biblischen Wort. Damit ist
der Anker in der Zeit, in der alten und einzigartigen Botschaft von Jesus
Christus und seinem Kreuz gegeben. Das ist die stabile, konservative Seite des
Evangeliums. Dagegen ist die Welt ein immerwährendes dynamisches Geschehen.
Alles ist vergänglich, alles ist im Fluss. Das Universum ist in seiner Essenz
Bewegung. Doch genau in diesem rasenden Wirbel der Zeit, mit seinen Millionen
Einzelschicksalen steht das Kreuz, das Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit, Tod
und Leben unveränderlich miteinander verbindet.
Diese Verbindung
zu bezeugen ist die zentrale Aufgabe der Mission. Die Jesusnachfolger sind
Menschen in Raum und Zeit. Sie sind Teil der um sich wirbelnden Welt. Sie
bilden darin Gemeinschaften der Glaubenden. Der Glaube ist durch den Sohn
Gottes verankert in der Ewigkeit, doch die Gemeinden sind diesseitig und
deshalb nicht ewig. Der Versuch, konservativ die Kirche zu erhalten, sie festzuhalten
und den Status quo zu wahren, ist, weil die Welt sich weiterdreht,
unausweichlich ihr Tod.
Deswegen muss
der Ewige selbst sie immer wieder neu bauen, neu gestalten. Darum ist es nötig,
die Begründung und den Auftrag der Weltmission immer wieder neu zu formulieren.
Althergebrachte Klischees und plakative Phrasen haben nichts mit einer Gemeinde
von Nachfolgern Jesu zu tun. Deswegen muss die Bibel auch immer wieder neu und
zwar für den jeweiligen Kontext der realen Welt gelesen werden. Die Schrift spricht
von sich selbst als dem „lebendige Wort“( Hebräer 4,12). Es ist nicht statisch,
sondern dynamisch. Paulus spricht vom „Wort vom Kreuz“ als Gottes Dynamis 1.
Korinther 1,18, als Gottes Gestalt gebender Kraft. Daran erkennen wir, dass das
feststehende biblische Wort und die dynamisch pulsierende Welt nicht in einen
unüberbrückbaren Gegensatz stehen. Schrifttreue und kontextuale Interpretation
sind kein Widerspruch, jedoch Bibeltreue ohne Weltbezug ist ein Absurd, da das Reden Gottes an die realen Menschen gerichtet ist.
Um die Bibel
relevant interpretieren zu können, ist es notwendig die aktuelle Welt zu kennen. Der Ausleger muss „seine“
Welt und die seiner Zuhörer kennen. Das heißt er muss sie anschauen, ihr
zuhören, sie erforschen. In ihrer Konzentration auf den Erhalt des wahren "Wort
Gottes" haben viele Christen die Welt verloren, an die es gerichtet ist.
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