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Mittwoch, 22. Mai 2013

Die Offenbarung Gottes in Jesus Christus





Die Offenbarung Gottes in Jesus Christus


Gott hat sich auf eine besondere Art in der Person Jesus Christi offenbart: Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat uns Aufschluß über ihn gegeben. (Joh 1,18)  In der natürlichen Offenbarung  können wir die Göttlichkeit, die Macht und Kreativität Gottes erkennen, nicht aber seine Liebe, seine Gnade, Treue und andere moralische Eigenschaften Gottes erkennen. Durch Jesus offenbart sich die Gnade Gottes und er lehrte uns, dass der ewige Gott Vater ist, erst durch diese Offenbarung konnte Paulus „Abba, geliebter Vater“ (Rm 8,15) sagen.
Tozer schreibt: Der Fakt, dass das intensive Licht der Offenbarung in der Inkarnation kam, als das ewige Wort Fleisch wurde und zwischen uns wohnte, ist ein heiliger und unentbehrlicher Teil der christlichen Botschaft.[1] In Jesus Christus hat sich der unendliche und nichtdimensionale Gott uns auf einer dreidimensionalen Art offenbart. Das heißt, er hat sich  Zeit und Raum beschränkt und so auf einer persönlichen Art und Weise gesagt, so bin ich. Johannes lehrt: Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14)  In Jesus hat sich der ewige und unendliche Gott in einen berührbaren und sichtbaren Menschen verwandelt.[2] – Gott offenbarte sich in einer für den Menschen erfassbaren Weise. So wurde Transzendenz zur Immanenz.
Das höchste Gebot, die Liebe zu Gott wird erst dann möglich, wenn der Mensch auf eine ihm zugänglichen Art und Weise mit Gott in Beziehung treten kann. Ohne Begegnung ist Liebe nicht möglich. Die Bibel beschreibt nun Gott nicht als den ganz anderen, sondern als den der Nahe ist, der fassbar, berührbar, erfahrbar ist. So kommt nun auch Johannes zu der Aussage: Das da von Anfang war, das wir gehört haben, das wir gesehen haben mit unsern Augen, das wir beschaut haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens ... das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen: was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch ... (1Joh 1,1-3). Als Mensch wird Gott für den Menschen begreifbar. Darin liegt die Erkennbarkeit Gottes.

Was kann man daraus schließen?

Wir können sagen, dass die Beziehung zu Gott in Liebe das Ziel aller göttlichen Offenbarung ist. Die Selbstoffenbarung und damit die Erkennbarkeit Gottes haben hier ihre Motivation. Die allgemeine Offenbarung Gottes gibt uns die Grundlage des Wissens, sowohl für die Wissenschaft als auch für die natürliche Theologie. Diese Offenbarung kann von allen Menschen bemerkt und interpretiert werden. Diese Informationen über Gott sind jedoch limitiert. Das Wissen durch die spezifische Offenbarung bringt uns Informationen über die ethischen Werte Gottes. Jede Offenbarung jedoch ist Akt der freiwilligen Kommunikation Gottes, die von Ihm ausgeht.
Die Informationen der spezifischen Offenbarung sind persönlicher Natur. Sie wurden nicht allen Menschen gegeben, sondern konkreten Menschen oder Menschengruppen in realen Lebenssituationen. Sie werden deswegen von Person zu Person weitergeleitet. Nur durch zwischenmenschliche Kommunikation erreichen sie andere. Wer kein Zugang zu dieser spezifischen Offenbarung hat, weis nicht, wie er Gott anrufen kann und kennt nicht den Weg der Rettung. (Rm 10,13-17) Oswald Smith bezeichnet es als unfair, dass es Personen gibt, die diese Informationen zweimal bekommen, während tausend andere sie noch nie gehört haben.[3] 
Die spezifische Kommunikation bringt uns die umfassendsten Informationen über Gott und ist dadurch die Grundlage für jede systematische Theologie. Diese Studie geht davon aus, dass Gott sich selbst auf einer allgemeinem Art in der Schöpfung des Universums und des Menschen offenbart hat und auf einer spezifischen Art durch sein Handeln und Sprechen in der ganzen menschlichen Geschichte. Diese Offenbarung erhält in der Geschichte Israels seine besondere Dimension. Die Selbstmitteilung Gottes hat ihren Höhepunkt in seiner Inkarnation, in Jesus von Nazareth, dem Christus. Die Bibel enthält diese spezifische Offenbarung Gottes und ist so die Quelle wahrer Information, die als Grundlage theologischer Betrachtungen dienen.


[1] Aiden W. Tozer, Mais perto de Deus – os atributos de Deus e seus significados na vida cristã. 4. Edição (Editora Mundo Cristão, São Paulo: 1993) 21
[2] Philipper 2:5-8
[3] Oswald Smith, Glühende Retterliebe, 3. Auflage (Jugend für Christus, Solingen: 1954) 11

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